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Die Koralle in den Medien

Über Korallen und ihre Verarbeitung zu Schmuck wird leider viel Unzutreffendes geschrieben. Das grösste Problem ist, dass so gut wie nie über den Unterschied von Riff - und Edelkoralle berichtet wird.

Aber ab und zu findet sich ein lesenswerter Artikel. Hier eine kleine Sammlung:

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Comeback

Comeback einer Eleganten

Seit Jahrtausenden wird Koralle zu Schmuckzwecken verarbeitet. Vom Ursprung der Koralle erzählt eine antike Legende: Die Medusa konnte Menschen mit ihrem Blick in Stein verwandeln. Der griechische Sagenheld Perseus schlug ihr den Kopf ab, der ins Meer fiel. Aus den Blutspritzern entstanden die Korallen, weshalb sie auch heute noch wie ein Amulett gegen den «bösen Blick» schützen sollen.

So schrieb auch der römische Dichter Ovid: «Sie ist ein weiches Kraut, das nicht auf der Erde, sondern im Meer wächst, dessen Salzgehalt die Pflanze vermodern lässt.»

Glaubte man bisher, dass Bernstein mit einer Verarbeitungs- Geschichte von etwa 18.000 Jahren das älteste Edelsteinmaterial sei, so haben jüngere archäologische Forschungsarbeiten in der Schweiz gezeigt, dass diese Meinung korrigiert werden muss. Die Ergebnisse zeigen, dass Koralle seit 30.000 Jahren bearbeitet wird. Bei Lausanne fand man in neolithischen Begräbnisstätten Korallenstücke. (nub.)

Zu schade für Omas Schmuckschatulle

Mit neuen Formen kehrt sie ins Scheinwerferlicht zurück «And the winner is Catherine Zeta-Jones», hiess es bei einer Oscar-Verleihung in Los Angeles. Die 34-jährige Hollywood- Schauspielerin war Favoritin des Abends. Zum einen erhielt sie als beste Nebendarstellerin einen Oscar, zum anderen erntete sie jede Menge Komplimente für ihre geschmackvollen Tropfenohrringe aus «Angelskin»-Koralle von Neil Lane, kunstvoll eingefasst mit Saphiren und Diamanten. Das Bild ging um die Welt, und die Koralle hat nicht nur dank dem Hollywood- Star wieder an Attraktivität gewonnen.

«In den letzten Jahren geriet die Koralle in Vergessenheit, bisweilen haftete ihr sogar der Mief als Omas Lieblingsschmuck an», bilanziert Emmanuelle Pfeiffer vom Zürcher Goldschmied Philippe Pfeiffer. Doch nun erlebt sie ein glanzvolles Comeback. «Heute steht die Koralle mit ihrer Vielfalt an Rot- und Rosatönen, ihrem Changieren zwischen ausdrucksvollem Farbglanz und archaischem Formenreichtum wieder für Luxus und Eleganz», so Pfeiffer.

Vor allem die Nachfrage nach hochwertiger Koralle steigt, nach gleichmässig gefärbten und strukturierten, besonders grossen und intensiv roten Stücken mit einem tiefen, dunklen Farbglanz, von Experten «Ochsenblut« oder «Moro» genannt. Auch ein pudriges Rosa mit der poetischen Bezeichnung «Engelshaut» ist sehr begehrt. Weltweit gibt es etwa 2500 verschiedene Korallenarten in den Farben Weiss, Rosa, Rot, Orange, Gelb, Blau, Lavendel und Schwarz.

Von diesen Arten sind jedoch nur wenige für die Verarbeitung zu Schmuck geeignet, da sie entweder zu brüchig sind oder aber zahlreiche kleine und große Löcher aufweisen, was sie unansehnlich macht. Die eigentliche Schmuckkoralle ist die sogenannte Edelkoralle.

Die für die Schmuckherstellung bekanntesten Korallenriffe befanden sich im Mittelmeer, vor den Küsten von Sizilien, Kampanien, Sardinien, Korsika und Frankreich. Seit den sechziger Jahren entstammen die Korallen dem Pazifischen Ozean, und 1970 eroberte die japanische Koralle den Markt. Im Gegensatz zu den Mittelmeerkorallen zeigen die japanischen und pazifischen Korallen grosse farbliche Variationsmöglichkeiten.

Korallenreport

Korallenreport «The Deep Red»

 

Wie und wo Korallen wachsen. Und warum es ökologisch korrekt ist, sie zu begehren
Das Rot aus dem Meer besticht durch sanfte Reinheit. Ob zu Kugeln, Cahochuns oder Stäbchen geschnitten, glatt geschliffen und poliert die Koralle scheint in jeder Gestalt perfekt. In den vergangenen beiden Jahrzehnten galt sie allerdings nicht als besondere trendy: «Omas Lieblingsschmuck!», mäkelten Leute, die offenbar nicht richtig hinsahen. Das ist jetzt vorbei. Mit seiner Vielfalt an Rot und Rosatönen, seinem ausdrucksvollen Fachglanz und dem fantasievollen Formenreichtum steht Korallenschmuck wieder für Luxus und Eleganz. Die Nachfrage steigt besonders nach großen oder intensiv gefärbten Stücken in jenem tiefen Rot das die Experten «Ochsenblut» oder «Moro» nennen. Aber auch das pudrige Rosa namens „Engelshaut“ erzielt Höchstpreise.

Ökologische Gewissensbisse sind in der Regel fehl am Platz: Es gibt zwar Korallen, die unter Artenschutz stehen. gerade sie aber eignen sich nicht für die Schmuckherstellung, weil sie zu porös und farblich unscheinbar sind. Korallenstöcke. die in unseren Tagen das Rohmaterial für Schmuck liefern, gehören zu den Arten, die nicht geschützt sind. Sie stammen V. a. aus Korallenriffen im Mittelmeer und im Pazifik. Unabhängig von der Herkunft lassen sich immer neue Farbvarianten entdecken, die sich von Weiß über Rosa bis hin zu Lachs und dunklen Tönen erstrecken. Mediterrane Korallen sind meist einheitlich getönt. Dagegen liefert Hauptexporteur Japan Exemplare mit faszinierenden Netzwerken aus Äderchen und Maserungen. Diese Korallen haben auch eine «Seele»: So bezeichnen Experten den weißen Punkt in ihren Astgabelungen. Er gilt allerdings als Schönheitsmakel und mindert den Wert.

Denn am kostbarsten sind Korallen mit möglichst gleichmäßiger Farbe und Struktur. Diesem homogenen Erscheinungsbild versucht man in neuerer Zeit mit unzulässigen Methoden nachzuhelfen: Immer häufiger werden Korallen gefärbt. Selbst für Fachleute ist es schwierig, den Bluff zu erkennen. Aufschluss kann oft nur ein Labor geben.

Korallen entstehen in Meerestiefen bis zu 300 Metern. Weiche Polypen bauen nach und nach filigran verästelte Stöcke, Riffe und Atolle auf, indem sie eine Kalksubstanz ausscheiden. Langwierig und zäh ist der Wachstumsprozess: Pro Jahr nimmt das Volumen der Korallen nur um wenige Millimeter zu – einer der Gründe, weshalb sie sich nicht züchten lassen. Innerhalb eines Menschenlebens würde sich nur ein winziger Korallenstock aufbauen. Kein Wunder, dass große Stücke rar und teuer sind. Während die Mittelmeerkoralle nur einen Durchmesser von etwa 15 Millimetern erreicht, können japanische Exemplare bis zu 30 Zentimeter groß sein. Der rote Zauber fasziniert seit Jahrtausenden. Schon die Kunsthandwerker der Bronzezeit verarbeiteten Korallen zu Schmuck, und die alten Ägypter legten sie den Toten als Schutz vor bösen Geistern ins Grab. Auch in späteren Epochen wurde der Koralle eine Fülle magischer Heilkräfte zugeschrieben. In Italien sind Talismane in Form eines Zweigs seit dem Mittelalter beliebt: Sie sollen vor dem bösen Blick und vor Krankheiten aller Art bewahren.

Schlechte Behandlung nehmen die Glücksbringer allerdings sehr schnell übel: Korallen sind sensible Gewächse, sie reagieren allergisch auf Kosmetik, Parfums, Putzmittel oder auch auf Sonneneinstrahlung. Meist wird jedoch nur die Oberfläche angegriffen. Ungefärbte Korallen können nach einer fachmännischen Politur ihre alte Schönheit wiedererlangen.

IRIS WIMMER-OLBORT

Blumentiere

Die Kinder der Blumentiere

 

Ethno-Look und die Trendfarben Weiß, Grau, Khaki und Pink machen die Korallen zu den schmucken «Musts» des heurigen Mode-Sommers. Vorausgesetzt, die Meeresfrüchte in den Farbnuancen von Weiß über Rosa bis Rot und Orange werden mit schlichten Designs kombiniert.

 

0b China, Japan und Indienlook oder coole High Tech Mode: Korallen harmonieren mit den exotischen Mustern der einen wie der reduzierten Formensprache der anderen. Hier wirken sie als optischer Ruhepol, dort sorgen sie für Lebendigkeit. Und es gibt sie in vielen Nuancen und Schliffen. En vogue SIND die klassische, glatte Kugelkette genauso wie die von fernöstlicher Kunst inspirierten Formen.

Trendy und hip sind Korallenschliffe made in Austria: Außergewöhnlich, modern jung und up-to-date. Bekannte Juweliere im In- und Ausland wissen das umfangreiche Angebot von Barbara Urban zu schätzen.

Kein Wunder also, daß sich um die Enstehung der Korallen unzählige Mythen ranken: Im antiken Griechenland glaubte man, die Korallen seien aus den Blutstropfen der Medusa, die ins Meer fielen und sich dort verfestigten, entstanden. Deshalb galten sie ihnen als wirksame Amulette gegen Dämonen oder ein böses Schicksal.

 

Die alten Römer bezeichneten sie als «edelste Meeresfrucht» (Ovid). Kleopatra und ihre Zeitgenossen schworen, daß diese Substanz Blutungen stillen, bei Bissen giftiger Reptilien helfen und aufgrund ihrer Farbe als wirksames Kreislaufmittel eingesetzt werden könne. Und ein haitianisches Sprichwort besagt, daß Korallen Freudenbringer seien, weil sie die Meeresgöttin glücklich aufseufzen lassen.

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